Unser Camper-Layout
Wenn man sich mit der Planung des eigenen Camper-Ausbaus beschäftigt, kommt man schnell an den Punkt wo man ein für sich und seine Bedürfnisse passendes Layout benötigt. Das Layout beschreibt den grundsätzlichen Aufbau des Campers und bildet somit die Basis für den gesamten Ausbau. Es ist also unverzichtbar, damit nicht planlos drauflos gebaut wird und man nicht irgendwann feststellt dass für eine Funktion oder ein Gerät nicht mehr ausreichend Platz vorhanden ist..
In diesem Artikel möchten wir euch beschreiben wie wir unser Layout geplant haben und euch damit unterstützen falls ihr auch gerade bei der Planung eures Camper-Ausbaus seid.
Unser Weg zum Layout
Das Layout unseres Campers richtet sich nach unseren Anforderungen und ist somit an unsere Bedürfnisse angepasst.
Die Fahrgastzelle
Unser Basisfahrzeug verfügt neben dem Fahrersitz über eine Doppel-Sitzbank. Wir haben somit 3 Sitzplätze in der Fahrgastzelle. Diesen Zustand möchten wir unbedingt beibehalten. Zum Raumgewinn kommen in vielen Campern / Wohnmobilen Drehsitzkonsolen zum Einsatz, um Fahrer- und Beifahersitz auch im Stand zum Wohnen zu nutzen. Da es für den Jumper (auch Ducato und Boxer) aktuell keine zugelassene Drehsitzkonsole für die Doppelsitzbank gibt (oder wenn dann sehr teuer weil in Verbindung mit einem neuen Sitz), verzichten wir in unserem Layout auf diese Möglichkeit des Raumgewinns.
Die Trennwand
Die originale Trennwand zum Laderaum findet in unserem Camper keine Verwendung und wird daher ausgebaut. Aufgrund der Optik und auch zur Isolation gegen Wärme und Kälte ist in unserem Layout allerdings wieder eine Trennwand vorgesehen. Diese wird jedoch nicht vollflächig sein, sondern einen größeren Ausschnitt haben um im Bedarfsfall schnell vom Wohnraum in die Fahrgastzelle zu gelangen. Der Ausschnitt wird später mit einem Thermo-Vorhang verschließbar sein. So kann man das Tageslicht durch Front- und Seitenscheiben nutzen, aber es zum Schlafen und zu Isolationszwecken auch abdunkeln.
Wohnen und Schlafen
Wir haben von Anfang an beschlossen das wir ein Querbett haben möchten. Dies war auch mit ein Hauptgrund warum wir uns für die Jumper / Ducato / Boxer Basis entschieden hatten. Wir wollen zu zweit bequem nebeneinander liegen können, daher soll die Liegefläche etwa 1,40m breit sein. Um das Bett zu realisieren gibt es nun mehrere Möglichkeiten.
Eine davon ist ein festes Bett. Dieses hat den Vorteil das es immer da ist, nicht erst aufgebaut werden muss und das Bettzeug auch tagsüber liegen bleiben kann. Die Fläche unter dem Bett kann ausreichend als Stauraum genutzt werden, auch für längere Objekte. Der Nachteil vom festen Bett ist allerdings, dass vom ohnehin schon nicht so üppigen Wohnraum unseres L2 bereits 1,40m abgehen, die fast ausschließlich zum Schlafen genutzt werden können. Auf der restlichen Länge muss Platz zum Sitzen, Kochen und Essen geschaffen werden. Ohne drehbare Fahrer- und Beifahrersitze unserer Meinung nicht machbar, daher ist ein festes Bett für uns keine Option.
Eine zweite Möglichkeit ist ein ausziehbares Bett. Dieses war lange unser Favorit. Beim ausziehbaren Bett würde nur die Hälfte der Liegefläche, also 70cm fix sein, und in die verbleibende Hälfte könnten beispielsweise auf beiden Seiten Sitzmöglichkeiten und mittig ein ausziehbarer Tisch integriert werden. Somit bliebe noch ausreichend Platz für eine Küchenzeile. Unter dem fixen Teil sowie unter den Sitzmöglichkeiten wäre ausreichend Stauraum vorhanden. Nach langem Überlegen haben wir uns allerdings auch gegen diese Variante entschieden. Beim ausziehbaren Bett müsste man den Matratzenteil des verschiebbaren Teils beim Sitzen auf dem fixen Teil lagern. Somit kann auch dieser Teil ausschließlich zum Schalfen genutzt werden und ist sonst “toter” Raum. Dies empfanden wir als nicht so praktisch.
Letztlich haben wir uns für eine U-förmige Sitz- und Schlafecke entschieden, welche sich über die gesamte Liegebreite von 1,40m erstreckt. Diese Lösung ist für uns und die Größe unseres Campers ideal. Zum Schlafen haben wir eine ausreichend große Liegefläche zur Verfügung. Tagsüber hat man eine Sitzfläche, an der locker 3 Personen (zur Not auch mal 4) Platz finden. Der hintere und durchgehende Teil kann tagsüber zusätzlich als Daybed dienen. Unter ihm findet sich ausreichend Stauraum, wie auch unter den beiden U-Schenkeln. Aufgrund der Höhe des Betts wird mittig ein Podest nötig sein, welches aber auch als Stauraum für beispielsweise das Bettzeug genutzt werden kann. Der Tisch schließt gleichzeitig auch die Lücke des U’s für die Liegefläche. Nachteil dieser Lösung ist allerdings das man vor dem Schlafen die Sitzecke zum Bett umbauen muss. Aber der Aufwand ist unserer Meinung nach gering und vertretbar.
Küchenzeile und Hängeschränke
Der verbliebene Platz zwischen Sitz- und Schlafecke und der Trennwand wird auf der Fahrerseite als Küchenzeile genutzt. In dieser wird die Spüle ingegriert sein und es wird genügend Stauraum geben. Auf der Beifahrerseite wird es einen kleineren Küchenblock geben. Dieser wird den Kühlschrank, das Kochfeld und Schubladen für Küchenutensilien beheimaten. Der Küchenblock wird nicht sehr breit werden, so dass zwischen ihm und der Trennwand noch ausreichen Platz zum Ein- und Aussteigen in den Camper ist.
Außerdem sind zwei Hängeschränke (je einer auf der Fahrer- und Beifahrerseite) geplant. Der Schrank auf der Fahrerseite wird direkt über die Küchenzeile kommen und mit dieser abschließen. Der Schrank auf der Beifahrerseite ist über die gesamte Breite ab Schiebetür bis zu den Hecktüren vorgesehen. Beide Hängeschränke sollten genügend Stauraum bieten.
Fenster
Wir finden es wichtig ausreichend Tageslicht im Camper zu haben. Um dies zu erreichen planen wir zwei Dachfenster einzubauen. Eins im vorderen und eins im hinteren Wohnbereich. Zusätzlich möchten wir ein großes Fenster hinter der Küchenzeile auf der Fahrerseite haben.
Badezimmer
Beim Thema Badezimmer haben wir lange nachgedacht. Theoretisch hätten wir schon gerne die Möglichkeit auch mal im Camper zu duschen und ein separater Raum für die Toilette wäre auch nicht schlecht. Praktisch gibt unser L2 das aus unserer Sicht allerdings leider nicht her. Was letztlich aber auch nicht wirklich schlimm ist. Wir planen einen Wasseranschluss im Heck zu haben, um draußen zu duschen. Ist es wirklich mal kalt und unangenehm dann kann man auf eine Katzenwäsche an der Spüle ausweichen.
Worauf wir jedoch nicht verzichten möchten ist eine Toilette an Board. Wir hatten des Öfteren gelesen das dies nicht notwendig sei weil man ja überall Toiletten findet – wird sind da definitiv anderer Meinung. Auch die Menschen die dies behauptet hatten kamen schnell zur Einsicht. Wir planen eine Trockentrenntoilette ausziehbar unter der Spüle zu platzieren.
Somit wäre unser Layout festgelegt und der Ausbau-Spaß kann beginnen.