Sonnensegel für den Camper
Als Sonnenschutz für den Camper gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die gängigsten Varianten sind hierbei Markisen oder Sonnensegel. Gelegentlich werden auch Sonnenschirme genutzt, dieses haben wir jedoch bisher nur einmal gesehen. In diesem Artikel möchten wir euch zeigen wie wir uns ein Sonnensegel für den Camper und die entsprechende Halterung selbst gebaut und dabei viel Geld im Vergleich zur fertigen Lösungen gespart haben.
Ist ein Sonnenschutz für den Außenbereich notwendig
Bei unserer ersten Ausfahrt mit dem Camper nach Italien hatten wir noch keinen Sonnenschutz dabei. Der ganze Camper war zu diesem Zeitpunkt noch eine Baustelle und bis auf das Bett/Sitzecke war noch nicht viel fertig. Dementsprechend hatten wir auch noch keine Lösung für den Sonnenschutz im Außenbereich an Board. Obwohl wir erst im Spätsommer nach Italien gereist sind, waren die Temperaturen noch sehr sommerlich und besonders in der Toskana war es sonnig und heiß. Wir nutzten damals den Camper als Sonnenschutz und rutschten somit dem Lauf der Sonne folgend mit Tisch und Stuhl dem Schatten hinterher um das Fahrzeug herum. Das war alles in allem irgendwie ungemütlich, unpraktisch und doof! Es musste also eine Lösung her.
Unsere Entscheidung gegen eine Markise
Grundsätzlich kamen für uns nur zwei Lösungen in Frage – eine Markise oder ein Sonnensegel. Die Vorteile einer Markise bestehen zum einen in einer fertigen Lösung die man kaufen kann. Erhältlich sind Markisen für so ziemlich jedes Basisfahrzeug von diversen namenhaften Herstellern aus dem Campingbereich. Man montiert sie entweder auf dem Dach oder an einem Dachgepäckträger und hat so eine fertige funktionale Lösung die schnell auf- und abgebaut werden kann.
Der große Nachteil bei Markisen ist der Preis! Unter 500€ geht hier wenig. Die aktuellen Preise liegen eher Richtung 1.000€ und das war uns einfach zu viel. Wir haben uns daher mit alternativen Lösungen beschäftigt.
Unser Favorit - ein Sonnensegel
Ein Sonnensegel ist ein ebenso guter Sonnenschutz wie eine Markise, und sie haben den Vorteil das sie bereits ab etwa 30€ inkl. Aufstellstangen zu haben sind. Das ist ein riesen Vorteil im Vergleich zu den teuren Markisen. Doch auch das Angebot der Sonnensegel hat uns nicht so richtig zugesagt. Entweder passten die Maße oder die Form nicht zu unseren Vorstellungen oder die erhältlichen Farben haben uns nicht gefallen.
Was also nun, doch selber machen? Dafür müsste man erstmal einen geeigneten Stoff in größerer Menge finden und im Anschluss einige Zeit in das Nähen eines Sonnensegels investieren. Ein Kompromiss musste somit her.
Unser selbst angepasstes Sonnensegel
Beim Gang durch den örtlichen Sport-Discounter kam dann die Lösung. Wir haben uns dort ein Tarp gekauft, welches in Grau- und Petroltönen farblich überzeugte. Beim Tarp sind zwei Aufstellstangen mit enthalten. Zur Befestigung des Sonnensegels am Fahrzeug haben wir zunächst unsere bereits vorhandenen Saugnäpfe verwendet. Dies funktionierte an sich ganz gut, allerdings fiel doch das eine oder andere Mal ein Saugnapf ab und das Tarp lag auf dem Esstisch. Auch fiel auf das zwei Aufstellstangen zu wenig sind um das Sonnensegel vernünftig zu spannen. Das Problem ließ sich jedoch einfach mit zwei zusätzlichen Aufstellstangen lösen.
Um das Sonnensegel vernünftig am Fahrzeug zu befestigen kam schließlich eine Kederschiene zum Einsatz, welche wir auf dem Camperdach befestigt haben. Dazu brauchten wir allerdings noch das passende Gegenstück (Keder) am Tarp/ Sonnensegel selbst, welchen wir mit etwas näherischem Geschick angenäht haben.
Unsere Einkaufsliste für den Sonnenschutz:
- Camping Tarp Decathlon
- Aufstellstangen Set*
- 3x Kederschine 1m*
- Sabatack 750*, alternativ Dekasyl MS-5* oder Sikaflex 252i*
- Kederband* – 3m
- (Nähgarn Gütermann Allesnäher Polyester*) – vorhanden
- (Nähmaschine Wertarbeit W6 N 1235/61*) – vorhanden
Montage der Kederschiene
Zur Montage der Kederschiene haben wir zunächst die geeignete Position und Länge auf dem Fahrzeugdach ermittelt. Da wir uns für drei Schienen von je einem Meter Länge entschieden haben (Versand-technische Gründe) mussten wir eine dieser Schienen einkürzen. Um die Klebeverbindung optimal auszuführen haben wir die Schiene und das Dach gründlich gereinigt und entfettet. Mit Hilfe der Sägeschiene der Kreissäge war es uns möglich eine gerade Markierung mit Bleistift auf dem Dach anzuzeichnen und die drei einzelnen Schienenstücke später an dieser Markierung auszurichten.
Nachdem die Montageposition der Schienen auf dem Dach markiert war, haben wir den Montagekleber auf die Schienen aufgetragen. Im Anschluss haben wir diese dann aufs Dach gelegt, an den Markierungen ausgerichtet und angedrückt. Um die Übergänge zwischen den Teilstücken der Schiene gleichmäßig zu gestalten haben wir an jedem Übergang ein Stück Rundrohr verwendet. Dieses hatten wir noch gefunden, passte vom Durchmesser genau in die Schiene und sorgte dafür, dass während der Trocknungsphase nichts verrutschte und die Übergänge gleichmäßig wurden.
Das Ergebnis und Anwendungsbericht
Wir sind mit unserer selbst erstellen Sonnensegel-Lösung bisher sehr zufrieden. Der Aufbau ist schnell und einfach gemacht. Sonnensegel auspacken, in die Kederschiene einfädeln, mit den Stangen und den mitgelieferten Bändern abspannen – Fertig! Die Kosten waren mit etwa 135€ überschaubar und deutlich unter denen für eine Markise. Durch die zwei Stangen die wir zusätzlich gekauft haben sind wir sehr flexibel was die Ausrichtung des Sonnensegels angeht. Und da das Sonnensegel durch die auf dem Dach aufgeklebte Kederschiene dicht am Fahrzeug anliegt, haben wir einen zusätzlichen Schutz vor Regen geschaffen. Dadurch können wir die Tür bis zu einem gewissen Grad bei Regen offen lassen ohne dass es hinein regnet.
Für uns ist diese Lösung somit gelungen und wir freuen uns dass wir etwas Geld sparen konnten.
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