Dämmung im Camper – Teil 1 – Boden
Bevor wir mit unserem Camperausbau gestartet sind, haben auch wir uns intensiv mit der Frage der zu uns passenden Dämmung im Camper auseinander gesetzt. Indem wir unsere Anforderungen mit den Eigenschaften der zur Verfügung stehenden Dämmmaterialien verglichen haben, konnten wir die für uns beste Variante ausfindig machen.
Unsere Anforderungen:
- Gute Dämmeigenschaften
- Einfache Verarbeitung
- Einfache Beschaffung
Während der Recherche zum Thema haben sich die folgenden möglichen Kombinationen zu unseren Favoriten entwickelt:
- Armaflex für die Wände
- Armaflex für den Boden
- Dämmkork in Kombination mit Dämmwolle für die Wände
- Dämmkork für den Boden
Dämmung Boden
Entschieden haben wir uns beim Fahrzeugboden letztendlich für die Variante mit Dämmkork. Das schlagende Argument für diese Variante war für uns die einfache Verarbeitung. Es ist bei Dämmkork, im Unterschied zu einer Bodendämmung mit Armaflex, keine Unterkonstruktion notwendig. Armaflex ist nicht für Druckbelastungen ausgelegt, daher muss diese Art der Belastung durch die Unterkonstruktion getragen werden. Kork kann hingegen Druckbelastungen standhalten. Obwohl Armaflex gute Dämmeigenschaften besitzt, empfanden wir die Notwendigkeit einer Unterkonstruktion als großen Nachteil. Da Kork ebenfalls gute Dämmeigenschaften besitzt, müssen wir an dieser Stelle keine Abstriche machen. Außerdem positiv zu erwähnen ist, dass es sich bei Dämmkork um einen natürlichen Rohstoff handelt, der aus der Rinde der Korkeichen gewonnen wird. Wir haben mit Dämmkork also einen natürlichen Rohstoff der einfach zu verarbeiten ist und gute Dämmeigenschaften besitzt – perfekt für uns.
Exkurs: Herstellung von Dämmkork
Die von Korkeichen gewonnene Rinde wird zu einem Granulat zermahlen und mit heißem Wasserdampf behandelt. Dadurch expandiert das Kork-Granulat. Diesen Vorgang kann man sich in etwa wie die Herstellung von Popcorn vorstellen. Es tritt ein natürliches Bindemittel, das Harz, aus. Dieses Harz hält den Kork zusammen, ohne dass zusätzlich synthetische Stoffe zur Bindung beigefügt werden müssen. Eine weitere wunderbare Eigenschaft von Kork ist sein Ursprung. Korkeichen bewahren in ihrer Heimat, der Iberischen Halbinsel und Nordafrika, das ökologische Gleichgewicht. Eine Korkeiche kann bis zu 200 Jahre alt werden und wird in ihrem Leben bis zu 18 Mal beerntet. Sie bieten Lebensräume, schützen den Boden vor Erosion und schaffen Arbeitsplätze. Wie toll sind Korkeichen bitte!
Aufbau unserer Bodendämmung
Der Aufbau unserer Bodendämmung war sehr einfach. Die Sicken im Fahrzeugboden haben wir mit 10mm dickem Dämmkork aufgefüllt. Dazu haben wir die 50 x 100cm großen Platten in Streifen geschnitten, damit sie genau in die Sicken passen. Über diese erste Schicht haben wir 50 x 100cm große Platten aus 20mm dickem Dämmkork gelegt. Wo es notwendig gewesen ist haben wir die Platten dieser oberen Schicht an die Fahrzeugkontur angepasst. Vor der Verlegung des Korks jedoch nicht die gründliche Reinigung und falls notwendig die Rostbehandlung vergessen.
Der Kork ergibt eine gerade Fläche und wird schwimmend verlegt, also nicht mit dem Fahrzeug verklebt wie es zum Beispiel bei Armaflex notwendig ist. Die Fixierung der Bodendämmung erfolgt letztendlich über die Bodenplatte. Diese wird oben auf die Korkschichten gelegt. Wir haben für unseren Camper eine originale Bodenplatte besorgt und die vorhandenen Befestigungspunkte am Fahrzeug verwendet um sie zu befestigen. Hierfür waren es lediglich notwendig längere Schrauben als die Original-Schrauben zu verwenden um den vergrößerten Abstand der Bodenplatte zum Fahrzeugfußboden auszugleichen.
Die von uns verwendeten Materialien (Fahrzeug Citroën Jumper, L2H2):
- 6,5 Dämmkorkplatten Größe 50 x 100cm, Dicke 10mm
- 11 Dämmkorkplatten Größe 50 x 100cm, Dicke 20mm
Unser Fazit zur Bodendämmung mit Dämmkork
Dämmkork als Dämmung im Camper für den Boden lässt sich sehr schnell verlegen. Man benötigt keine Unterkonstruktion sondern kann den Kork einfach schwimmend auf den Boden legen. Außerdem ist kein Spezialwerkzeug für die Verarbeitung von Kork notwendig. Um den Kork zu schneiden reichen ein Cuttermesser und eine gerade Führung (wir haben die Führungsschiene* unserer Handkreissäge verwendet) vollkommen aus.
Obwohl wir noch nie zuvor Kork verarbeitet haben, waren wir überrascht wie schnell der Boden in unserem Camper fertig gedämmt war. Nach etwa 2,5 Stunden war der Kork verlegt und wir konnten die Bodenplatte auflegen und befestigen.
Preislich kann sich unsere Bodendämmung ebenfalls sehen lassen – sie ist in etwa gleich auf mit einer Dämmung mit Armaflex (inklusive Holz-Unterkonstruktion, Kleber etc.).
Wenn Du wissen möchtest wie wir unsere Wände und die Decke gedämmt haben, dann schaue doch mal unseren Artikel Dämmung im Camper – Teil 2 – Wände und Decke an.
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