Camper-Ausbau,  Dämmung

Camperdämmung mit Armaflex: Wände & Decke richtig isolieren – Anleitung & Tipps

Das Thema Dämmung im Camper endet nicht beim Boden – auch Wände und Decke müssen sorgfältig isoliert werden, um ein angenehmes Raumklima und ruhiges Fahrgefühl zu schaffen.
Neben der Wärmedämmung spielt vor allem Dämpfung und Schallschutz eine wichtige Rolle. Besonders an der Camperdecke kann es bei Regen ordentlich prasseln – und wer schon einmal in einem Blechdach-Camper übernachtet hat, weiß, wie laut das werden kann.
Damit uns Regen und Wind nicht den Schlaf rauben, haben wir uns beim Camperausbau intensiv mit der Kombination aus Alubutyl und Armaflex beschäftigt – und teilen hier unsere Erfahrungen.

Dämpfung und Schallschutz mit Alubutyl

Für die Dämpfung und den Schallschutz an Wänden und Decke haben wir uns für Alubutyl entschieden.
Dieses selbstklebende Material besteht aus einer Schicht Butylkautschuk und einer Aluminiumschicht, die für Stabilität und Vibrationsdämpfung sorgt.

In vielen Foren zum Thema Camperausbau liest man, dass das Entdröhnen mit Alubutyl nicht zwingend notwendig ist, wenn ohnehin Armaflex als Dämmung verwendet wird.
Wir haben uns dennoch dafür entschieden, Alubutyl auf die größeren Blechflächen aufzubringen – aus einem einfachen Grund: Dieser Schritt lässt sich nachträglich kaum umsetzen, und wir wollten beim Thema Schallschutz und Dämpfung auf Nummer sicher gehen.

Bis heute sind wir mit der Kombination aus Alubutyl und Armaflex sehr zufrieden. Selbst bei starkem Regen bleibt es angenehm ruhig im Fahrzeug, und auch die Fahrgeräusche auf der Autobahn haben deutlich abgenommen.

🔧 Verarbeitung von Alubutyl – Tipps & Erfahrungen

Bei der Verarbeitung von Alubutyl solltet ihr unbedingt stabile Arbeitshandschuhe tragen.
Die Aluminiumschicht ist scharfkantig und kann bei unachtsamer Handhabung zu Verletzungen führen.

Bevor ihr das Alubutyl aufbringt, reinigt die Flächen gründlich mit Bremsenreiniger*.
So haftet das Material optimal.
Als Faustregel gilt:

Die aufgeklebte Fläche aus Alubutyl sollte etwa 40–50 % der zu entdröhnenden Blechfläche abdecken.

Zum Andrücken eignet sich die abgezogene Schutzfolie, die ihr zu einem kleinen Ball zusammenknüllt. Damit lässt sich das Alubutyl gleichmäßig und verletzungsfrei anpressen – besonders an Kanten und Rundungen.
Tragt dabei unbedingt Handschuhe, um Schnitte durch die scharfen Ränder zu vermeiden.

Mit Alubutyl beklebte Camperdecke zur Geräuschdämmung.

🧰 Unsere verwendeten Materialien (Fahrzeug: Citroën Jumper L2H2)

Unsere Entscheidung für Armaflex als Dämmung für Decke und Wände

Nach der Bodendämmung mit Kork stand bei unserem Camper-Ausbau die Dämmung von Wänden und Decke an. Auch hier war uns die einfache Verarbeitung des Materials besonders wichtig – schließlich wollten wir alles selbst umsetzen, ohne spezielles Werkzeug oder Profi-Erfahrung.

🌿 Warum wir uns gegen natürliche Dämmstoffe entschieden haben

Natürlich hätten wir auch in diesem Bereich gerne auf natürliche Dämmstoffe gesetzt. Doch die Auswahl geeigneter Materialien für den Einsatz an Wänden und Decke ist sehr begrenzt.
Zwar wäre Kork auch hier eine Option gewesen, allerdings nur in Kombination mit weiteren Dämmmaterialien wie Schafs- oder Jutewolle. Das hätte jedoch eine dicke Dämmschicht und eine Unterkonstruktion erfordert, um die Dämmung an Wand und Decke zu befestigen.

Hinzu kommt, dass Kork zusätzlich mit einem spezialisierten Kleber auf die Fahrzeugkarosserie aufgebracht werden muss.
Diese Punkte – Gewicht, Aufbauhöhe und Aufwand – führten letztlich zu unserer Entscheidung gegen Kork und für Armaflex.

💡 Unsere Wahl: Armaflex als Dämmung für Wände und Decke

Armaflex hat sich seit Jahren in der Camper-Community bewährt. Das selbstklebende Dämmmaterial bietet nicht nur sehr gute Wärme- und Schalldämmung, sondern lässt sich auch einfach verarbeiten.
Dank seiner niedrigen Wärmeleitfähigkeit erzielt man bereits mit dünnen Schichten eine hohe Dämmwirkung – ideal für Fahrzeuge, in denen jeder Zentimeter Platz zählt.
Zudem ist Armaflex leicht, flexibel und feuchtigkeitsbeständig, was es perfekt für den Camper macht.

🧱 Die richtige Armaflex-Variante für den Camper

Beim Kauf von Armaflex ist es wichtig, auf die richtige Variante zu achten. Es gibt unterschiedliche Qualitätsstufen, die sich sowohl in Preis als auch in Materialeigenschaften unterscheiden.

Für den Camperausbau empfehlen wir folgende Varianten:

  • Armaflex AF
  • Armaflex XG

Wir haben uns für Armaflex XG entschieden – ein robuster und bewährter Allrounder für den Fahrzeugbereich.

📦 Unsere verwendeten Materialien (Citroën Jumper L2H2)

In die großen Holme haben wir – soweit möglich – ebenfalls Armaflex eingebracht. In den kleineren Holmen kam Stopfhanf zum Einsatz.
Zur Holmdämmung mit Stopfhanf folgt bald ein eigener Beitrag hier im Blog.

🔧 Verarbeitung von Armaflex – so haben wir es gemacht

Die Verarbeitung von selbstklebendem Armaflex ist unkompliziert, erfordert aber sauberes Arbeiten.
Damit das Material optimal haftet, sollten alle Flächen staub-, fett- und rostfrei sein. Zur Reinigung eignet sich Bremsenreiniger * hervorragend.

🔪 Schneiden und Anpassen

Zum Schneiden haben wir ein scharfes, mittelgroßes Küchenmesser mit glatter Klinge verwendet.
Ein Cuttermesser hat sich dagegen als ungeeignet erwiesen – besonders bei längeren Schnitten. Mit einer Metallschiene als Führung (z. B. der Schiene einer Handkreissäge) lassen sich gerade Schnitte einfach umsetzen.

Tipp:
Schneidet auf einem weichen Untergrund wie Holz oder Pappe, um die Klinge zu schonen.
Wenn das Messer stumpf wird, hilft ein Messerschärfer, um wieder saubere Schnitte zu erzielen.

🧤 Sicherheit geht vor

Beim Arbeiten in Holmen oder an scharfen Kanten empfehlen wir Arbeitshandschuhe *, um Verletzungen zu vermeiden.

Zuschneiden von Armaflex-Isolierung mit Messer und Metallschiene im Camper-Ausbau.
Anbringen und Andrücken von Alubutyl zur Geräuschdämmung.
Selbstklebendes Armaflex wird an der Seitenwand des Campers angebracht.

🩹 Übergänge und knifflige Ecken

Gerade an Übergängen und Rundungen kann das 19 mm starke Armaflex etwas störrisch sein.
Um eine lückenlose Dämmung zu erzielen, haben wir:

  • die Stoßkanten zwischen Armaflex-Stücken mit Armaflex-Klebeband überklebt
  • das Klebeband auch in schwer zugänglichen Bereichen genutzt
  • an starken Rundungen mehrere Lagen aufgebracht

Für enge oder stark gewölbte Stellen würden wir beim nächsten Ausbau zusätzlich eine dünnere Variante (z. B. 9 mm Armaflex XG *) einsetzen.
So lässt sich das Material dort einfacher anpassen und sauber verkleben.

🧾 Unser Fazit zur Camperdämmung mit Armaflex

Die Verarbeitung von selbstklebendem Armaflex ist insgesamt sehr einfach und geht schnell von der Hand.
Lediglich in engen Zwischenräumen, wie beispielsweise in den Holmen, ist die Handhabung etwas kniffliger.
Hier muss man die Schutzfolie abziehen, das Material gleichzeitig positionieren und blasenfrei andrücken – eine kleine Geduldsprobe.

Während unseres Ausbaus mussten wir einmal einen Bereich von Armaflex befreien, da die Führungsschiene der Schiebetür undicht war.
Das Entfernen von Armaflex ist deutlich zeitaufwendiger als das Anbringen – daher unser Tipp:
Vor Beginn der Dämmung unbedingt prüfen, ob alle Flächen wirklich dicht sind.

Mit der Dämmwirkung von Armaflex sind wir nach mehreren Jahren Nutzung rundum zufrieden.
Sowohl bei kühlen Außentemperaturen unter 10 °C als auch bei Sommerhitze über 30 °C bleibt das Klima im Camper angenehm konstant.
Auch Kondenswasser hat sich bei uns bis heute nicht gebildet – ein klarer Pluspunkt.

Für uns steht fest: Die Armaflex-Dämmung ist absolut empfehlenswert.
Sie überzeugt durch Verarbeitung, Isolierleistung und Langlebigkeit.
Beim nächsten Camper würden wir sie definitiv wieder genauso einsetzen.

Mit Armaflex vollständig gedämmte Seitenwand eines Citroën Jumper Campers.
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